08.03.2022

Workshops zum Thema „Künstliche Intelligenz“ zur Aufklärung und Sensibilisierung von Schüler:innen starteten in die zweite Runde

Ende Januar fanden am Gymnasium Goetheschule in zwei Kursen des 11. Jahrgangs wieder interaktive Workshops zum Thema „Künstliche Intelligenz“, geleitet von Prof. Dr. Maylin Wartenberg und Studierenden der Wirtschaftsinformatik, statt.

Im Rahmen eines Moduls im Studiengang Wirtschaftsinformatik hieß es für vier Studierende einen Rückblick auf ihre Schulzeit zu werfen und einen Workshop zum Thema „Künstliche Intelligenz“ für Schüler:innen des 11. Jahrgangs vorzubereiten und durchzuführen. Die Basis dafür bildete das im Rahmen einer Masterarbeit erstellte Material, welches für die 8.-11. Klassenstufe konzeptioniert und im letzten Sommer erfolgreich pilotiert worden war. Die Schwerpunkte des Workshops liegen auf der Interaktivität des Workshops, welche im Anwendungsteil mithilfe der Webanwendung "Machine Learning for Kids" gestaltet ist und der Sensibilisierung für die Chancen und Risiken von KI.

Für die diesmaligen Durchläufe ersetzten die Studierenden den ursprünglich gewählten Anwendungsfall, der sich auf die Jungfernfahrt der RMS Titanic bezog, mit Beispielen zu aktuelleren Themen. Im ersten Workshop wurden Daten zu einer fiktiven Pandemie erzeugt, mit denen die Schüler:innen ein Modell zur Vorhersage des abhängigen Hospitalisierungsrisikos trainieren konnten. Im Gegensatz zur Corona-Pandemie war die Datengrundlage so angelegt, dass eher Jüngere ein höheres Risiko hatten. Für den zweiten Workshop erzeugten die Studentinnen Maya Gehring und Julia Kütemeier Daten, mit denen ein Vorhersagemodell trainiert werden konnte, das anhand bestimmter Kriterien entscheidet, wer hohe beziehungsweise niedrige Erfolgschancen auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz hat. Grundlage dafür waren diverse aktuelle Statistiken, so dass realitätsnahe Daten entstanden, die die damit verbundene Chancenungleichheiten widerspiegeln. Somit konnten beide Beispiele sehr gut genutzt werden, um die Themen Ethik und Datenschutz im Zusammenhang mit KI zu diskutieren. In einem zweiten Teil der Anwendung haben die Schüler:innen darüber hinaus durch Änderungen in der Datenbasis die Auswirkungen dieser bewussten Manipulation auf das Vorhersagemodell beobachten können und damit die starke Abhängigkeit der Machine Learning Algorithmen von der zugrundeliegenden Datenbasis selbst erlebt. Konsequenzen daraus konnten in der sich anschließenden Diskussion somit auf Anwendungen übertragen werden, die in unser aller Alltag vorkommen.

Auch in dieser Runde bildete das Projekthaus Zukunft MINT der Hochschule Hannover die Schnittstelle für die Kommunikation mit der Goetheschule und stellte den Kontakt zu dem betreuenden Lehrer, Herrn Dietrich Heidt, her. Die Umsetzung konnte trotz der aktuellen Lage unter Einhaltung der hygienischen Vorschriften vor Ort erfolgen, was besonders auch die Studierenden gefreut hat – nach monatelanger Online-Lehre mal wieder etwas in Präsenz zu machen. Die Schüler:innen haben gut interaktiv mitgearbeitet und hatten großes Interesse an dem Thema. Das eingeholte Feedback zeigt, dass die Durchführung ein voller Erfolg war. Zum Abschluss bleibt nur ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und die Vorfreude auf weitere Workshops dieser Art!