Japan | Erfahrungsbericht | Betriebswirtschaftslehre
Partnerhochschule
Alle drei Fakultäten der Hiroshima City University (HCU) - Information Science, International Studies, Arts – befinden sich auf demselben Campus. Insgesamt hat die Hiroshima City University etwa 2.100 Studierende. Jede Fakultät hat ihr eigenes Gebäude. Hinzu kommen das Language Center, die Bibliothek, die Verwaltung, die Mensa, der Convenience Store sowie die Turnhalle und der Sportplatz. Der Aufbau stellt somit einen Gegensatz zur Hochschule Hannover dar, wo ca. 9.000 Studierende an fünf über die Stadt verteilten Fakultäten lernen.
Die meisten Lehrveranstaltungen an der HCU finden in Präsenz statt. Der Anteil der online Vorlesungen ist sehr gering. Ähnlich wie an der Hochschule variiert die Anzahl der Teilnehmenden je nach Lehrveranstaltung. Auch die zu erbringenden Prüfungsleistungen sind verschieden, z.B. Präsentationen, Klausuren oder Hausarbeiten. Die Unterrichtssprache ist meist Japanisch. Es gibt jedoch auch Lehrveranstaltungen auf Englisch, sodass es Austauschstudierenden mit geringen Japanischkenntnissen möglich ist, ein oder mehrere Semester an der HCU zu absolvieren.
Ähnlich wie die Hochschule Hannover hat die HCU ein Language Center, in dem viele verschiedene Sprachkurse angeboten werden. Zudem gibt es ein Tutoring-Programm, in dem japanische und internationale Studierende sich gegenseitig beim Erlernen einer Fremdsprache unterstützen.
In Japan ist es üblich, dass Studierende ihren Hobbies gemeinsam mit Kommiliton*innen im Rahmen der Universität nachgehen. An der HCU gibt es diverse Clubs im Bereich Sport, z.B. Badminton, Tanzen und Futsal, aber auch im Bereich Kultur, z.B. den Teezeremonie-Club und Musikbands. Diese Aktivitäten genießen bei vielen Studierenden einen hohen Stellenwert, sodass sie über die Vorlesungen hinaus mehr Zeit am Campus verbringen. Im Gegensatz dazu sind Freizeitangebote für Studierende in Hannover häufig hochschulübergreifend. So treiben etwa beim Hochschulsport Angehörige unterschiedlicher Hochschulen und Studiengänge gemeinsam Sport.
Die HCU hat zwei Studierendenwohnheime, die sich auf dem Campus befinden. Im Wohnheim „Momiji“ leben ausschließlich japanische Studierende, im Wohnheim „Sakura“ wohnen japanische und internationale Studierende gemeinsam. Auch hier gibt es Unterschiede zur Situation in Hannover. In Hannover werden die Unterkünfte vom hochschulübergreifenden Studentenwerk organisiert. Anders als in Hiroshima befinden sich die Häuser nicht direkt auf dem Campus und die Bewohner*innen gehören nicht alle derselben Universität an.
Durch die räumliche Aufteilung und die insgesamt niedrigere Anzahl an Studierenden besteht eine Nähe zwischen Angehörigen unterschiedlicher Studiengänge. Verstärkt wird dies durch die gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Außerdem gibt es im November ein universitätsweites, zweitägiges Festival, bei dem nahezu alle Studierende involviert sind – entweder als Organisator*innen, als Aussteller*innen oder als Besucher*innen.